Presse

DENN ICH LEBE JA NUR FÜR DICH

Am Sonnabendnachmittag  stellten Antje und Martin Schneider aus Berlin die enge Beziehung Friedrichs zu seiner Schwester Wilhelmine in den Mittelpunkt einer Lesung im ausverkauften Schloßsaal.

Mal sind die Briefe keck unterschrieben mit „ich bin dein Diener, Friedrich der Philosoph“, mal mit Wonne im lästerlichen Ton, mal in größter Liebesbekundung, etwa, wenn Wilhelmine auf ein Wiedersehen drängt: „….denn ich lebe ja nur für dich allein.“ Es sind die frühen Briefe, aus denen vorgelesen wurde, vor der Thronbesteigung Friedrichs 1740 verfaßt. Die ausgewählten Passagen wurden am Cembalo von Gabriele Müller und Flötistin Elisabeth Büttner mit zeitgenössischen Stücken von den Höfen in Berlin und Bayreuth nahestehenden Komponisten begleitet; auch Werke von Friedrich und Wilhelmine selbst ergänzten so treffend die gewitzten wie klugen Äußerungen der beiden.

Neue Oranienburger Zeitung/ Montag, 30.Januar 2012/ Karen Grunow

DER HEIMAT VERBUNDEN, DER NATUR VERSCHRIEBEN

„Verbannt auf die Insel Poesia“: unter diesem Titel fand im Hoffmann-von Fallersleben-Museum im Schloß Fallersleben ein literarisch-musikalischer Abend über Leben und Werk von Erwin Strittmatter statt. Mit ihm wurde ein Schriftsteller gewürdigt, der mit seinen Erzählungen, nicht zuletzt mit seiner Romantrilogie „Der Laden“ weit über die Grenzen seiner ostdeutschen Heimat und auch über das Fernsehen im letzten Jahrhundert auf sich aufmerksam gemacht hat.

Liebevoll hatten die beiden Interpreten Texte ausgewählt, die den Schriftsteller aus dem ländlichen Raum der Niederlausitz zur Geltung brachten. Es waren keine aufregenden Ereignisse, die er zu Papier brachte, sondern alltägliche Dinge, die er in eine Sprache kleidete, die aufhorchen läßt.

Den exzellenten Vortrag durch Antje und Martin Schneider gab Gabriele Müller mit Werken so berühmter Komponisten wie Robert Schumann, Frederic Chopin und Peter Tschaikowski eine glanzvolle Ergänzung, die mit großem Beifall aufgenommen wurde.

Hannover/ Februar 2012 Johannes Baumert

ERBAULICHES BALLADENVERGNÜGEN

im Kulturstadel in Wain

Die stimmungsvollen Verse mit ihrer Vorliebe für außergewöhnliche Umstände und Begebenheiten wieder präsent zu machen, dem haben sich Antje und Martin Schneider verschrieben. In Schäfers Kulturstadel agierten sie als brillante Sprecher der von ihnen zuvor mit Einfühlungsvermögen ausgesuchten Gedichte. „Die ich rief die Geister“ titel ihr Programm, in dem sie von Theodor Fontanes „Brücke am Tay“ bis hin zu August Kopisch’s „Die Zwerge von Pinneberg“ diverse romantisch deutsche, bekannte und weniger bekannte Erzählverse präsentierten.

Der Auftakt gerät gewichtig. Auf jeden Fall gefühlvoll-pathetisch. Von Clemens Brentanos „Zu Bacharach am Rheine“ wechseln die Poeme zu „Der Trauernde und die Elfen“ der Karoline von Gündrrode hin zum Drama an der Wand in Heinrich Heines „Belsazar“. Schauriger, weil realistischer erzählt, die Hinweise auf Folterungen in den „Füßen im Feuer“ von Conrad Ferdinand Meyer, und die possenhaften „Weiber von Weinsberg“, in denen Gottfried August Bürger gesellschaftskritische Töne anschlägt.

Die beiden Sprecher geben in ihrer Erzählkunst ein perfektes Paar. Martin Schneider legte seinen melodischen Sprechton über die divergierenden Passagen der Gedichte. De Zuhörern bot er ein variantenreiches Innehalten, in dem er wahlweise gehemmt abwägte oder voller Dynamik Erschrecken auslöste. Antje Schneider ergänzte ihn ideal. Sie schilderte die Verse dezent, getragen, voll von hingehauchten Gefühlen. Die Erzählweise der Biden ist kunstvoll arrangiert. Sie reicht von einzeln vorgetragenen Passagen zu heiter-ernsten Dialogen, in denen die beiden zu Akteuren der zuvor dargebotenen Verse werden. Den Zuhörern geraten die lebendig, mit spitzbübischer Heiterkeit erzählten Gedichte zum genußvollen Vergnügen.

Nicht zuletzt, weil Gabriele Müllers Ton-Illustrationen klug ausgesucht waren und die Strophen ergänzten. Die Kompositionen von Chopin, Beethoven, Tschaikowski und anderer Komponisten führten die romatischen Fiktionen weiter, verwandelten Worte in Klangwelten.

Die drei professionellen Künstler, die es mit ihren kunstvoll arrangierten Programmen zu Bekanntheit gebracht haben, zeigte sich als routiniertes Ensemble, ausgeglichen und mit Sachverstand. In die nicht immer einfach zu verstehenden Balladen führten sie die Zuhörer mit Geschichten über deren Autoren ein. Das machte das Zuhören einfacher. Mithin das Ende des Abends leichter geriet, als der Beginn der Ausflüge in die deutsche Balladenwelt vermuten ließ. „Die Zwerge von Pinneberg“ von August Kopisch entfalteten ihren leichten, gleichsam wilden Reigen, der das heitere Gelage der kleinen Wesen fühlen ließ. Passend dazu schließlich der „Tanz der Zwerge“ des Komponisten Edvard Grieg, den Gabriele Müller mit Verve inszenierte.

Südwest Presse/ April 2011

WENN DER WEIßE FLIEDER WIEDER BLÜHT

SCHWEIZ-DEBÜT/ Kirche in Lohn

Von der ersten bis zur letzten Sekunde eine perfekte Vorführung, gut aufeinander abgestimmte Texte, eine sozusagen unangestrengte, bezauberrnde Choreografie, sprich Konzeption. Auch wenn, wie in Lohn, Kirchenmauern die draussen dräuende Natur fernhalten, erblüht im Gotteshaus doch eine gartenlustige, wohlige Atmosphäre – Text und Musik tragen gleichermaßen dazu bei.

Die Drei schaffen gleichsam ein Gesamtkunstwerk, bei dem durchaus auch gelacht werden darf, und weil Logik (und die Vielseitigkeit des Programms) dies verlangt, wirft sich Martin Schneider sogar in Gesangspose. Dann erschallt „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“, dem übrigens in dieser Jahreszeit der Gartenlust sozusagen ein eigenes Kapitel gewidmet ist.

Man lernt einiges, und das ist gewiß kein Nachteil, und selbstverständlich nicht nur über das Verhältnis vieler Schriftsteller zu ihrem Garten. Vielleicht wird man jetzt auch das Wachstum vor dem Fenster mit etwas anderen Augen betrachten. Vor allem aber: Es ist einem warm geworden ums Herz bei dieser literarisch-musikalischen Gartenlust.

J.R.Schaffhauser Nachrichten 23.März 2012

VERGANGENE ZEITEN AUFLEBEN LASSEN

„Kultur-Erlangen-Höchstadt“ lud zu musikalischer Lesung über Erich Kästners Berlin

Mit dem Engagement von Antje und Martin Schneider hatte der Verein einen Volltreffer gelandet. Nach und während des vergnügt-nachdenklichen Abends mit Gedichten, Briefen und anderen Schriften von Erich Kästner rund um sein Berlin spendeten die zahlreichen Zuhörer den Interpreten und ihrer Pianistin Gabriele Müller herzlichen und langen Applaus.

Gastgeberin und stellvertretene Landrätin Karin Knorr schwärmte in ihrem Schlußwort von einem „einmaligen, für alle faszinierenden Abend“ voller Tiefsinn und Emotionn, „rund“ gemacht durch die Musik. Er war es in der Tat; entführte thematisch in das Kästner’sche Berlin der 1930iger Jahre bis hin übers Kriegsende – kritisierte, karikierte und liebkoste sein besonderes Flair und seine Gesellschaft.

Hinter diesem gelungenen Programm stand die sorgfältige Auswahl, es wurden offensichtlich mit viel Liebe zum Detaul die Texte ausgewählt. In verteilten Rollen gesprochen, gerieten die längeren Sequenzen zu lebendigen Szenen.

Das Piano: Die virtuos spielnede Gabriele Müller war kein Pausenfüller im Programm. sondern unterstützte einfühlsam den Sologesang, verstärkte fantasievoll die literarischen Texte.Das Publikum lauschte atemlos.

Verlag Nürnberger Presse/ Ausgabe 21.9.2011 (jun)

Kleist-Museum Frankfurt/ Oder: NICHT BACH, MEER SOLLTE ER HEIßEN

Dem literarisch-musikalischen Programm gaben sie keinen geringeren Titel als „An Gott zweifeln – an Bach glauben“; darin werden Geschichte, Gedichte und Lobgesänge auf den Komponisten, Orgel- und Klaviervirtuosen zitiert und von Menschen erzählt, die Bachs Bedeutung über die Jahrhunderte tragen.

Bachs Stücke, darin ist sich die Fachwelt schon zu seinen Lebzeiten einig, sind schwer zu spielen, was daher komme, „daß dieser Bach nach den eigenen Fingern urteilte, als er sie schrieb.“

Gabriele Müller muß sich auf ihre Finger verlassen. Sie begleitet die Lesung am Flügel und bearbeitet die Tastatur in ihrer vollen Breite. „Ein Fundament des Musizierens“ war dieser Bach in Martin Schneiders Augen. Neben dem emotionalen Zugang zur Musik sei dies der Grund gewesen, sich mit dem Komponisten auseinanderzusetzen.

Marco Marschall/ Märkische Oderzeitung 14.1.2011

Markdorf: REZITIEREN IM RITTERSAAL

Und wirklich ist es doch gar zu einzig schön hier“, begrüßte Christiane Quincke die Gäste im Rittersaal des Marddorfer Bischofsschlosses. Die Pfarrerin hatte zum „literarisch-musikalischen Programmauftakt“ des Christlichen Bildungswerks in diesem Herbst jenen Komponisten zitiert, der im Zentrum des Abends stehen sollte: Felix Mendelssohn Bartholdy. Und wieder waren es Antje und Martin Schneider aus Berlin, die zu den von Gabriele Müller gespielten Klavierstücken Mendelssohns, Beethovens und Liszts ein literarisches Kaleisoskop gaben. „Uns hat ihr Paul Gerhardt-Programmso gut gefallen, daß wir unbedingt auch ihren Mendelssohn-Abend hören wollten.“

Zelter war es, der seinen Schüler bei Goethe eingeführt hatte. Zelter war es auch, der Mendelssohn, wohl in wohlmeinender Absicht, als „Juden-Jungen“ angekündigt hatte und ihm allerbeste Anlagen attestierte – trotz seiner „fragwürdigen“ Herkunft. Aber dies sollte den auch schon der einzige Schatten sein, der die Geschichte einer glücklichen Reise verdunkelte. Einer Reise, die der junge Komponist f+r eine Reihe von Kompositionen nutzt. Und einer Reise, in der er Landschaften und Städte schildert. So anschaulich übrigens, sich kaum noch wundert, woher die Lebendigkeit der frühen, von Gabriele Müller vorzüglich interpretierten Mendelssohn Bartholdy-Stücke kommt.

Jörg Büsche /Markdorfer Zeitung 12.9.10

Metzingen-Neuhausen : HEILKRAFT UND LEBENSWÜRZE

Antje und Martin Schneider lasen bei den Literatur- und Kulturtagen

Über 80 Literatur- und Kräuterfreunde wollten im Idyllischen Glashaus der Gärtnerei Fleischmann hören, was Antje und Martin Schneider aus ihrem reichhaltig bestückten literarischen Blumen- und Kräuterfundus zusammengepflückt hatten: Umrankt von der lieblichen Musik von Gabriele Müller (Klavier) und Annette Keitel (Violine), die sich ganz  an den historischen Kochtipp hielten, nach dem Salat und Kräuter eine „Komposition bilden“ sollten, „wie die Noten eines Musikstücks, das keine harten oder schrillen Töne aufweisen darf“.

Antje und Martin Schneider haben tief in der literarischen Kräuterkiste gestöbert und allerlei Wissenswertes und Obskures zutage gefördert: Alte Rezepte, medizinische und kulinarische Weisheiten, gereimte Gärtnertipps, Sagen, Märchen und alte, heute vielleicht nicht mehr ganz so effektive Bräuche, nach denen man sich nur bestimmte Kräuter in die Schuhe legen müsse, um sämtliche Geister in den Griff zu bekommen.

Kathrin Kipp Südwest Presse 10.7.2009

Kloster Ebstorf  SCHWERELOSE BALLADENFREUDE

Die eine oder andere Zeile ist aus dem Schulunterricht hängen geblieben, mehr meist nicht. Um der Deutschen Textsicherheit ist es – was Balladengut anbelangt – zumeist schlecht bestellt. Daß das nicht so bleiben muß, dafür engagieren sich Antje und Martin Schneider – und taten dies auch im Kloster Ebstorf. „Die ich rief die Geister“ haben sie ihr Programm überschrieben – und lieferten von Fontanes „Brücke am Tay“ bis Goethes „Zauberlehrling“ allerlei tiefdeutsches, mal mehr oder auch weniger bekanntes Dichterwerk.

Am Anfang war’s ziemlich ernst. Zumindest: Romantisch-Dramatisch. Von Bacharach am Rheine ging es dort, mit Zauberin am Felsen, direkt zum düsteren Menetekel an der Wand in Heines „Belsazar“. Da gruselte es, schon etwas näher am Realismus, mit Folter-Ahnung bei den „Füßen im Feuer“, und burlesk wurde es schließlich mit Bürgers „Weibern von Weinsberg“.

Mit sonorem Timbre kostete Martin Schneider einzelne Momente aus, ließ den Worten Raum, variierte von kraftvollem Schaudern bis zum schüchternen Zaudern. Antje Schneider war die brillante Ergänzung, erzählte sanft, beflissen, mit raunendem Gefühl. Als überaus überlegt und ausgewogen hatten die beiden ihre ihre Gedichte an der Grenze zum szenischen Rollenspiel arrangiert und ließen das Zuhören so zu genußvollem Vergnügen geraten. Und das natürlich auch Dank Gabriele Müllers musikalischer Rahmung des Abends. Klug waren ihre Werke ausgewählt, perfekt ergänzten sie das Wort und führten Gedanken dort weiter, wo Sprache endete.

Die drei präsentierten sich als eingespieltes Team, harmonisch und kompetent. Kurze Einführungen positionierten die Ballade und ihre Autoren hilfreich. Und gegen Ende hin volkstümelte es schließlich im Balladenschatz. Da stolzierten plötzlich Kopisch‘ „Zwerge von Pinneberg“ daher, turbulent war ihr Reigen und die Schneiders ließen ihr munteres Gelage spürbar werden. In wildem Klavier-Finale endete der Spaß – und ein ebenso lehrreicher wie vergnüglicher Abend voll schwereloser Balladenfreude.

Janina Fuge/ Allgemeine Zeitung 26.5.2008

Wertheim Schlößchen im Hofgarten: EIN SCHÖNER ABEND MIT FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

Das Ehepaar Martin und Antje Schneider las im stimmungsvollen Ambiente des Schlößchens ausgewählte Auszüge aus den Reisebriefen des jungen Komponisten vor. Mit klarer Stimme und lebendiger Betonung erweckten sie die Zeilen, die Mendelssohn vor fast 200 Jahren auf seinen Reisen durch Deutschland, Italien und die Schweiz geschrieben hatte, wieder zum Leben. Durch die ausführlichen und bildreichen Beschreibungen, mit denen Mendelssohn das Erlebte in den Briefen an seine Familie schilderte, konnte sich der Zuhörer die Schauplätze der Reisen wie Rom oder Goethes Haus in Weimar lebhaft vorstellen und nach und nach entstand ein immer deutlicheres Bild von der Person des jungen Komponisten.

Begleitet wurde die Lesung durch Gabriele Müller am Flügel. Beethovens „Mondscheinsonate“ und zahlreiche Kompositionen Mendelssohns, in Perfektion vorgetragen, griffen jeweils die Stimmung der Briefe auf und entführten das Publikum in die Zeit Felix Mendelssohn-Bartholdys. All das trug in der Atmosphäre des Schlößchens dazu bei, daß sich der Besucher am Ende der Vorstellung fühlte, als habe er eine Zeitreise erlebt und sei dem Komponisten persönlich begegegnet.

nasch Wertheimer Zeitung 7.7.2009

 

Spremberg Kulturschloß: IN GOETHES GÄRTEN GEERNTET

Mit altem Klappgartenstuhl, Vogelbauer, Drahtkorb, Lavendel, dem Rechen aus Holz, der Gießkanne aus Zink und rosa Blüten am Strohhut haben dei Frauen der Kreisbibliothek Spree-Neiße den Winter weggepustet. Im Podiumssaal des Kulturschlosses wehte für zwei Stunden ein anderes, ein Weimarer Windchen. Und das ließen die Interpreten Antje und Martin Schneider nach Rosen und Malven duften und nach Kohlrabi und Artischocken schmecken. Unter dem Motto „Daß wir noch mannichmal im Garten am Haus schlampampsen können“ hatten die Schneiders Gedichte und Auszüge aus Briefen, Tagebüchern und Gesprächen von Johann Wolfgang von Goethe und seinen Zeitgenossen ausgewählt. Sich einen Garten zu nehmen, war im 18.Jahrhundert modern.

Kurzweilig reihten Martin und Antje Schneider die kleinen Zitatschätzchen aneinander, erklärten, was erklärt werden mußte, und hatten mit Gabriele Müller auch eine begnadete Pianistin an der Seite. Sie sprang nicht nur zwischen Spinett und Flügel hin und her, sondern hatte zum Thema Garten ein wunderbares Repertoire zusammengestellt. Einschließlich Beethovens  „Mailied“, Bettina von Arnims „Mondenschein“, Mendelssohns „Leise zieht durch mein Gemüt“ und Schuberts „Sah ein Knab ein Röslein stehn“. Der richtige Abend für alle, die sehnsüchtig auf den Frühling warten. Und das war ein ganzer Podiumssaal voller Menschen.

Annett Igel Spremberger Rundschau 15.3.2010

Lemgo Haus der Vielfalt: REISEN HEIßT ENTDECKEN

Zwischen die von Antje und Martin Schneider im Dialog vorgetragenen Anekdoten, Feuilletons  und Geschichten mischten sich lieblich-harmonische Stücke wie Schumanns „Von fremden Ländern und Menschen“, die Angela Stoll auf dem Klavier präsentierte. Die Musik war dabei nicht nur Pausenfüller – sie wollte die Texte verbinden und kommentieren. „Wir reisen selbst gern“, sagten Antje und Martin Schneider. Im Haus der Vielfalt hatten sie nicht nur eine interessante Auswahl aus sämtlicher Reiseliteratur zusammengestellt, sondern diese auch auf eine Art vorgetragen, die tatsächlich Lust machte aufs Reisen, „durch die Welt zu trudeln“ und sich „von der bunten Stunde“ treiben zu lassen.

(cd)Lippische Landes-Zeitung 6.7.2010

VON NACHTSCHWÄRMERN UND GOTTESANBETERN

Zahlreiche Besucher zur 9.Nacht der offenen Kirchen in Cottbus unterwegs

Durch dunkles Gewölbe muß man hindurch, will man die Lichtquelle erspähen. Kerzenflackern ist in Sicht, ein Kronleuchter gibt der Szenerie ein rmantisches Ambiente. Ein heiliger Ort, an dem kaum noch ein Plätzchen frei ist. Anheimelnd zeigt sich die Klosterkirche an diesem Abend und läßt die Besucher teilhaben an einem literarisch-musikalisch hochwertigen Genuß.

Antje und Martin Schneider lesen aus den Reisebriefen des jungen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, musikalisch umrahmt von Matthias Erbe an der Violine und Angela Stoll am Klavier.

„Ein Ohrenschmaus“, spricht Sabine Wuttke vielen aus dem Herzen. Sie nutzt die Gelegenheit, überhaupt mal wieder in die Kirche zu gehen.

Cottbuser Rundschau 14.6.2011 (rdhl)

Wertheim: Schlößchen im Hofgarten: WORTE DER LIEBE, GESCHRIEBEN FÜR DIE EWIGKEIT

Aus Briefen von Bettine und Achim von Arnim

Die beiden Sprecher lasen einfühlsam und gut akzentuiert, so daß die antrührenden. oft excellent formulierten Briefe bestens ankamen. Viel erfährt man über die oft beschwerlichen Lebensverhältnisse auf dem Lande, auch in einem adeligen Haus, und andererseits über die Berliner Gesellschaft, denn Bettine geht 1817 zurück „in die Welt“ nach Berlin. Daraufhin wird der Briefwechsel intensiver. Und diese Trennung entfachte die Flammen der Liebe besonders. Ihr verdanken wir wunderbare Formulierungen und Bilder für ihre Gefühle, die nicht oft zu finden sind. „Mit jedem Druck der Feder drück ich dich an mein Herz“, schreibt Achim. Sie spricht vom „lieben seidenen Leib“ ihres Mannes.

Gabriele Müller begleitete die von den Sprechern vorgetragenen Texte am Klavier mit Werken von Robert Schumann und Kompositionen von Bettina von Arnim.

Wolf Wiechert Main-Netz 14.9.2010

STADTBÜCHEREI KORBACH: Des Apfels Siegeszug

„Der Apfelbaum trägt eine beachtliche kulturgeschichtliche Last auf seinen Ästen“, so die beiden Autoren und Sprecher, die vor einem Jahr mit dem Programm „Goethe und seine Gärten“ schon einmal in der Kreisstadt gastierten.

Vor allem gab der Apfel auch den Dichtern Nahrung, wie Antje und Martin Schneider in Kostproben bewiesen: Theodor Fontane verewigte im „Frühling“ den Apfelbaum in Versen, Hermann Claudius dichtete eine Apfel-Kantate. Günter Eich geriet ins Schwärmen: „Bratapfel in der Röhre, du duftest mild und rein – so ich dich brutzeln höre, kein Lied kann schöner sein.“ Apropos Lied: Gemeinsam mit dem Publikum stimmte man an: „In einem kleinen Apfel…“

Von den uralten Mythen an hinterläßt der Apfel seinen betörenden Duft als Motiv in der Literatur- und Kulturgeschichte. Die süßesten Stücke wurden dem Publikum in der Stadtbücherei Korbach serviert, musikalisch kommentiert von Gabriele Müller.

Lutz Benseler WLZ 20.10.2010

WILHELM-BUSCH-GEBURTSHAUS WIEDENSAHL Ein Garten ist die ganze Welt

Unter diesem Titel hatten Antje und Martin Schneider im Wiedensahler Wilhelm-Busch-Geburtshaus einen weit gefaßten manchmal melancholischen, bisweilen nachdenklich stimmenden Ausflug in die Garten-Literatur unternommen. Dabei wurde ein weiter Bogen geschlagen von der „Landgüterverordnung“ Kaiser Karls des Großen aus dem Jahre 795, wo im Kapitel 70 aufgezählt ist, was nach dem Willen der damals Herrschenden in einem Garten zu ernten sein sollte bis zu Erwin Strittmatter oder der britischen Garten-Ikone Vita Sackville-West. Dazu Verse und Essays von Geistesgrößen wie Goethe und Kurt Tucholsky. Und mittendrin an diesem Ort natürlich Wilhelm Busch, dessen Liebe zu Garten und Natur ohne Vorbehalte war.

Und dann war da noch Angela Stoll am e-piano. Mal die Wortbeiträge des Rezitatoren-Paares verbindend, dann kommentierend oder auch mal unterlegend. Und vielleicht zu selten wie beim „Spannenlangen Hanse“ oder der entsprungenen Ros‘ im bekannten Weihnachtslied das vergnügt einstimmende Publikum fordernd.

Museumsleiterin Gudrun-Sophie Frommhage-Davar faßte es bei ihrem Dank an das Trio wohl treffend zusammen: „Dieser Abend hat Lust gemacht, beim vor der Tür stehenden Martinimarkt Blumenzwibeln zu kaufen, in die Erde zu stecken und sich im Frühjahr von der Blütenpracht überraschen zu lassen.“

Wiedensahl-Zeitung 22.10.2012

Luckenwalde Theaterkeller   MIT WORTWITZ AUF DEN PUNKT

Tucholsky-Abend im Theaterkeller

Antje und Martin Schneider präsentieren sich als ein angenehm routiniertes Lesepaar. Sie schöpfen aus einem großen Schatz von Er-lesenem und verbinden die literarischen Texte mit eigenen Eindrücken, Gedanken und Ideen. Sie lassen den Wortwitz Tucholskys wirken  – im Ganzen ist das Programm eine Hommage an den bedeutenden gesellschaftskritischen Schriftsteller des 20.Jahhunderts… Auch wenn es von Kurt Tucholsly viele Texte gibt, die sich nur im Bezug auf die Entstehungszeit entschlüsseln lassen, sind ebenso viele bis heute aktuell geblieben. Und genau das wollten Antje und Martin Schneider ihrem Publikum vermitteln… Martin Schneider offenbarte während des programms Temperament und Ausdruckskraft mit Chansoneinlagen. Besonders gelungen seine Version des Anti-Kriegs-Chansons „Der Graben“ in der Vertonung von Hanns Eisler.

1.November 2010 MAZ Eileen Wenzel

Internationale Mendelssohn-Stiftung e. V.

Leider war zu Ihrem wunderschönen Programm keine Presse anwesend – aber Publikumsresonanz gab es, und die war überaus frohgemut, beglückt und positiv. Wenn Sie also Lust und Zeit hätten, wieder bei uns aufzutreten, so wäre es uns eine Freude.
(Christiane Schmidt, Leiterin des Museums Mendelssohn-Haus)

Schloß Paretz

Antje und Martin Schneider hatten Auszüge aus Briefen zusammengestellt und lasen sie in verteilten Rollen. Diese anregende Lesung war in Musik eingebettet – die Pianistin Gabriele Müller spielte Werke von Mendelssohn, seiner Schwester Fanny Hensel, den ersten Satz aus Beethovens Mondscheinsonate und u.a. auch »Auf Flügeln des Gesanges« als Liszt-Bearbeitung. Damit machte sie wie ehedem Mendelssohn selbst – ›großen Effekt‹.
(Irene Krieger, Märkische Allgemeine)

Kreismuseum Finsterwalde

Die Besucher im Finsterwalder Kreismuseum lernten Felix Mendelssohn Bartholdy am Freitagabend nicht nur als begnadeten Komponisten, sondern auch als lebhaften und poetischen Briefeschreiber kennen. Dafür sorgten Antje und Martin Schneider mit einem Programm schönster postalischer Literatur. Antje und Martin Schneider waren beruflich eng mit der Musik verbunden und haben sich mit ähnlichen Abenden in Finsterwalde ein interessiertes Publikum erschlossen. Am Freitag verstanden sie es wieder wunderbar, gemeinsam mit den beiden Musikerinnen den »früh vollendeten« und oft mit Mozart verglichenen Tonschöpfer im Leben ankommen zu lassen. Aus der Fülle des Mendelssohn Bartholdy’schen Briefmaterials auszuwählen, war den Schneiders schwer gefallen, aber den poetischen Gestus des Musikers lebendig werden zu lassen, dagegen umso leichter. »Ich bin zum Poeten verdorben«, schreibt er aus Rom. Das fanden die Zuhörer überhaupt nicht. Sie genossen die von den Schneiders aus einem riesigen Briefeschatz ausgewählten und mit großem Einfühlungsvermögen gelesenen Auszüge wie die dazu korrespondierende Musik von Mendelssohn selbst oder anderen Komponisten.
(Jürgen Weser, Lausitzer Rundschau)

Rathaus Stuhr bei Bremen

Martin Schneider und seine Frau Antje, beide spürbar erfahren und verliebt in Sachen Literatur hatten eine belebende Collage verschiedener Texte zusammengestellt. Rosarote Blümchenpoesie mussten die Zuhörer aber gottlob nicht ertragen. Denn die Schneiders wissen anscheinend um die Ecken und Kanten menschlicher Zweiergespanne. Am schönsten aber gelangen die längeren Geschichten, die die Rezitatoren zu lebendigen Szenen machten. Schneider und Schneider lasen etwa Isaac Singers »Der erste Schlemihl« mit verteilten Rollen. Die Geschichte vom einfältigen Schlemihl war ein begeisterndes Beispiel dafür, wie lebendig Literatur sein kann – und wie wenig es großartiger Kulissen oder komplizierter Effekte bedarf, um soviel Wirkung zu erzielen. Musikalisch sorgte Christina Hanke-Bleidorn für Abwechslung. Sie spielte sorgsam ausgewählte Miniaturen von Chopin bis Fauré und machte die längeren Geschichten mit ihren Ton-Illustrationen noch wirkungsvoller. Großen Applaus aus dem Publikum. (Ehlers, Stuhr-Weyher-Zeitung)

Kurseelsorge-Zentrum Bad Dürrheim

Eine Litera-(tour) auf der Spur von Dichtern und Denkern – geistreich lustwandelten drei professionelle Künstler auf bekannten wie verschlungenenen Pfaden. Unter dem Motto »Ein Garten ist die ganze Welt« fand im katholischen Kurseelsorge-Zentrum ein literarisch-musikalischer Abend statt, der sehr gut frequentiert war. Antje und Martin Schneider agierten als brillante Sprecher – sie hatten die Texte auch ausgewählt. Am Flügel schuf Gabriele Müller einen adäquaten Rahmen – die Musik korrespondierte mit den Texten, mal begleitend, mal ergänzend. Fesselnde Erzählkunst zeichnete die Sprecher aus. Verstaubte Literatur, die man schon in der Schule zum Gähnen langweilig fand? O nein, im Gegenteil! Unwahrscheinlich spannende Histörchen, Gedichte, prägnante Zitate und humorvolle Texte – kein bisschen hochgestochen – wurden lebendig, mit feinem Humor und spitzbübischem Lachen erzählt.
(Benita Schiel-Baumann, Bad Dürheimer Kurzeitung)